safe and sound protocol (Stephen Porges)

Developed by Dr. Stephen Porges, the SSP is a five-day auditory intervention designed to reduce stress and auditory sensitivity while enhancing social engagement and resilience. Based on Dr. Porges’ Polyvagal Theory, by calming thephysiological and emotional state, the door is opened for improved communication and more successful therapy.

 

The SSP is a research-based therapy showing significant results in just five days in the following areas:

  • Social and emotional difficulties
  • Auditory sensitivities
  • Anxiety and trauma related challenges
  • Inattention
  • Stressors that impact social engagement

 

This non-invasive intervention involves listening to music that has been processed specifically to retune the nervous system (regulating state) to introduce a sense of safety and the ability to socially engage. This allows the client to better interpret not only human speech, but, importantly, the emotional meaning of language. Once interpersonal interactions improve, spontaneous social behaviors and an enhanced ability to learn, self-regulate and engage are often seen. (text from Website integrated listening.com)

 

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Erholung lernen - Musiktherapie für Deine Nerven

Anlässlich der von Peter Levine und Stephen Porges gehaltenen Fortbildung "Somatic Experiencing und Neurone Abläufe" bin ich auf eindrückliche Ergebnisse für die Therapie gestossen. Dass der Vagusnerv über das Training der Mittelohrmuskeln erreichbar und therapierbar ist, ist eine Sensation und riesige Chance, das Social Engagement System zu fördern und zu stärken. 

Da Integrated Listening System bislang nur in den USA und auch dort nur beschränkt verfügbar ist, habe ich zusammen mit Thom Wettstein einen Weg gesucht, den Effekt des Mittelohr-Trainings für meine deutschsprachigen Klienten zu nutzen und dabei die Musiktherapie für Deine Nerven entwickelt.

 

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Musiktherapie - darum geht's

Für das Mittelohr-Training wird eine Stunde Musik psychoakustisch auf die Hörfläche der Sprache  (Sprachwahrnehmbarkeit) reduziert, der Schalldruck angeglichen und der dynamic range demjenigen der menschlichen Stimme angepasst. 

Klingt einfach...

... ist es aber nicht. Angefangen bei der Musikauswahl. Wir haben uns für deutschsprachige Filmmusik aus Kinderfilmen entschieden. Diese ist sehr stimmenlastig und in der Botschaft positiv und stärkend, sowohl bezüglich der Melodie als auch des Texts. Wir haben darauf geachtet, dass die Musik für alle Generationen und beide Geschlechter angenehm bleibt.

 

Filmmusik ist sehr dynamisch und es sind Dynamikunterschiede von bis zu 20 dB festzustellen. Die Songs wurden deshalb auch in Bezug auf die Lautstärke angepasst, damit ein einheitlicher Schalldruck entsteht.

 

Dazu kommen noch die Artefakte, die beim Filtern des Audiofiles entstehen (Stichwort «Post Ringing»). Es geht nebst der Eingrenzung des Frequenzbildes darum, das Audio so angenehm wie möglich zu gestalten, ohne Resonanzen und hörbare Artefakte. Deshalb wird dem File mit Expander, Multibandkompressoren und De-Esser auf den Pelz gerückt. 

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Die Polyvagale Theorie: Social Engagement System und das Mittelohr

Anlässlich der von Peter Levine und Stephen Porges gehaltenen Fortbildung "Somatic Experiencing und Neurone Abläufe" bin ich auf eindrückliche Ergebnisse für die Therapie gestossen. Die Polyvagale Theorie (siehe auch früheren Beitrag) beschreibt drei neuronale Kreisläufe der Adaptation, die zwar autonom ablaufen, jedoch hierarchisch organisiert sind und drei (neuronale) Verhaltensstrategien bewirken:

  • Social engagement system SES: Der Ventrale Vagusnerv erhält einen Zustand aufrecht, der Gesundheit, Wachstum und Erholung erlaubt sowie die Fähigkeit zu ruhen, zu schlafen und zu verdauen. Er ermöglicht uns Säugetieren Gefühle von Vertrauen, Sicherheit und Liebe zu erleben und fördert das Sozialverhalten, welches uns das Überleben sichert. 
  • Verteidigungsstrategien: Die Mobilisierung  erfolgt durch den Sympathikus und löst beispielsweise das Kampf-/Fluchtverhalten bei Gefahr aus. Sie geht einher mit metabolischer Aktivität, Sinnesschärfung und der Durchblutung der Organe und Muskulatur.
  • Der Dorsale Vagusnerv steuert die Immobilisation, wie wir sie unter einem Trauma beobachten, welche den Totstellreflex (Erstarren, Ohnmächtig werden, sog. shut downs) beschreibt und durch Lebensbedrohung ausgelöst wird. Diese Nervenbahnen haben wir mit allen Wirbeltieren gemeinsam, sie sind die phylogenetisch ältesten und nicht myelisiert.

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Die Polyvagale Theorie von Stephen Porges

 

Die Regulierung autonomer Zustände folgt einer Hierarchie, in welcher die neuesten

Kreisläufe zuerst eingesetzt werden. Das heisst platt gesagt: je "einfacher" die Herausforderungen, desto neuer die verarbeitenden Hirnteile. Oder: je überforderter/traumatisierter wir sind, mit desto älteren Hirnteilen verarbeiten wir.

Steven Porges unterteilt das Autonome Nervensystem in drei Teile (Quelle: Steven Porges: Polyvagal-°©‐‑Theorie: Die drei neuralen Kreisläufe als

Regulatoren für unser reaktives Verhalten):

  • Sozialer Kontakt: Das Ventrale Vagussystem ist für die Regulation des Nervensystems in unbedrohlichen Situationen zuständig (also im Lebensfluss gemäss Levine). Es hilft, im Toleranzfenster zu bleiben und weder dem Sympathikus noch dem Parasympathikus zu viel Gewicht zu verleihen, also in deren Gleichgewicht zu bleiben. Das ventrale Vagussystem aktiviert den Neocortex und erlaubt uns die soziale Kommunikation (Muskelregulation für Mimik, Gestik, Gehör).
  • Mobilisierung: Das Sympathische Nervensystem mobilisiert unsere Überlebensreaktionen (siehe dazu den Blog zu „das Autonome Nervensystem“) und setzt sich über das Ventrale Vagussystem hinweg.
  • Immobilisation: Wenn auch der Sympathicus mit seiner Kampf/Flucht-Strategie überfordert ist, setzt das Dorsale Vagussystem („vegetativer Vagus ohne Myelinmantel) ein. Der Parasympathicus aktiviert unsere „letzte Chance zum Überleben“, die Akzeptanz unserer Ohnmacht und völlige Resignation. Die Dissoziation, die hierbei geschieht, ist ein Notfallmechanismus bei überwältigendem Stress.
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