Erfolg im Allgemeinen wird möglich, wenn die Erfolgsidee mit der eigenen Investition (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Potential/Kapital) realisierbar ist. Egal, ob es sich dabei um Erfolg im Aufbau und Erhalt einer Beziehung oder in der Umsetzung einer Geschäftsidee handelt, ist schlussendlich wohl massgebend, wie der Umgang damit ist, wenn es nicht so läuft wie gewünscht. Erfolg in diesem Sinne handelt also von Durchhalten und vom Lernen aus Fehlern.
Möchten Sie in einem Thema Erfolg haben, stellen sich vereinfacht etwa folgende Fragen:
- Verfüge ich über die notwendigen Ressourcen (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Potential/Kapital, Zeit, Verfassung)?
- Bin ich bereit, meine Ressourcen zu investieren?
- Glaube ich daran, dass Erfolg möglich ist und möchte ich das auch? Kann ich mich von Restriktionen (Ängste, Zweifel, ungesunden Loyalitäten) befreien?
- Bin ich bereit, Flauten durchzustehen und aus Fehlern zu lernen?
Lernerfolg
Konkret auf Lern- und Prüfungserfolg bezogen, lässt sich die Formel für Erfolg auf folgende Kriterien runterbrechen:
1. Verfüge ich über das notwendige Potential?
Häufig können Sie davon ausgehen, dass dies der Fall ist. In der Schweiz erfolgen Aufnahmen in Schulen oder Studiengängen meist aufgrund von Bewährungen im Alltag , zum Beispiel durch die Empfehlung von Lehrpersonen (Leistungsprüfung über einen längeren Zeitraum), oder aufgrund von bestandenen Aufnahmeprüfungen. Wenn Sie eine solche Prüfung bestanden haben, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Sie über das notwendige Potential verfügen, die Anforderungen zu meistern.
2. Bin ich bereit, mich anzustrengen?
Erfolg stellt sich ohne Anstrengung nicht ein! Wenn es ohne Anstrengung geht, dann ist es ein Hinweis dafür, dass Sie nicht ausreichend gefordert sind. Das kann zeitweise so sein, ich möchte Sie in diesem Falle aber gerne dazu anregen, sich längerfristig mehr Herausforderung zu suchen.
Wenn Sie nicht bereit sind, sich anzustrengen, sind Sie wahrscheinlich am falschen Ort. Vielleicht entspricht Ihnen das Ziel nicht? Oder Sie haben die Kraft nicht, sich anzustrengen? Oder Sie sind von etwas anderem vereinnahmt ? Kümmern wir uns um Punkt 3 und Punkt 4, um diesen Fragen näher zu kommen.
3. Will ich das Ziel erreichen und glaube ich daran, dass ich das kann?
Ist das, was ich verfolge wirklich das, was ich mir wünsche? Gehen Sie in die Retraite mit sich selbst. Wer bin ich und wohin soll es in meinem Leben gehen? Vielleicht hilft Ihnen die Wertediskussion von ACT (siehe ACT-Blog) weiter. Aber Achtung: Wenn Sie sich mal über Ihr Ziel im Klaren sind, schreiben Sie sich das auf, visualisieren Sie's irgendwie und schliessen Sie mit dieser Frage ab. Sinn-Fragen sind wichtig, sollten wenn möglich aber nur am Anfang und am Ende eines Prozesses Platz finden. Sinn-Fragen mittendrin jedoch sind häufig vor allem bremsend und dem Prozess nicht dienlich.
Gibt es etwas, das Sie an der Zielerreichung hindert? Manchmal arbeiten unbewusste Loyalitäten in die entgegengesetzte Richtung und hindern Sie an der Zielverfolgung. Verlieren Sie vielleicht eine Zugehörigkeit oder einen Teil Ihrer Identität, wenn Sie Ihr Ziel erreichen? Machen Ihnen das Wagnis und das Risiko zu scheitern Angst?
Und schlussendlich: Können Sie daran glauben, dass Sie, obwohl Sie auch Schwächen haben, Erfolg haben können? Haben Sie die Freude an Ihrem Weiterkommen und an Ihrem Erfolg verdient?
4. Bin ich in der Verfassung, die geforderte Leistung zu erbringen?
Ihr Zustand ist massgebend, wenn es darum geht, im rechten Moment Zugang zu Ihren Ressourcen zu finden. Leider bessert sich ein Zustand nicht von heute auf morgen, sondern braucht seine Zeit. Ich rechne mit mindestens 3 Wochen, aber eigentlich sind Sie es sich jederzeit schuldig, so weit auf sich zu achten, dass es Ihnen gut geht. Dieses Gut-gehen basiert auf 2 Ebenen, der körperlichen und der psychischen:
Ihre körperliche Basis
Ihr Körper ist Ihr Zuhause, der Boden unseres Daseins. Damit es ihm gut geht, braucht er ausreichend Schlaf, Bewegung und Ernährung. Gehen Sie beim Schlaf von unter 16 jährigen von durchschnittlich 9 Stunden aus (ja, wirklich!). Sorgen Sie für ausreichend Bewegung im Alltag, aber auch für Sport. Dass Sie sich ausgewogen ernähren sollten, wissen Sie. Vermeiden Sie einen Mangel vor allem auch von Eisen, Vitamin-B-Komplex und Vitamin D3. Persönlich glaube ich zudem, dass Omega-3-Fettsäuren sehr hilfreich sind (Kapseln kauen).
Ihre psychische Basis
Was brauchen Sie, um soweit ausgeglichen sein, dass Sie sich auf Herausforderungen einlassen können? Was tut Ihnen gut? Machen Sie ausreichend davon! Was immer Ihnen Freude bereitet: Sie sind in der Pflicht sich selbst gegenüber, sich ausreichend davon zu gönnen!
Vergessen Sie nicht, dass nicht jede Zeit zweckorientiert sein muss. Ich nenne diese Zeit "Lampi-Zeit": sie ist Zeit, in welcher nichts Zielorientiertes geschehen soll, nur die totale sich selbst bezweckende Erholung. Musik hören, lesen, kritzeln, basteln, was auch immer. Achten Sie bei der Lampi-Zeit darauf, sie zu begrenzen. Sie meldet sich nämlich nicht von selbst, wenn genug ist. Besonders wenn die Tätigkeit einen Anteil von Sucht- und Fluchtgefahr beinhaltet (ja, ich rede zu euch, Ihr Gamer und Serienjunkies!).
Und last but not least: Bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Freunden! Rückzug ist häufig der Anfang von ungesunden psychischen Verläufen. Bleiben Sie gesund und haben Sie Spass mit Anderen. Die Zeit ist gut investiert, nämlich in Ihr psychisches Wohlergehen.