Robert Dilts (NLP) hat dieses Modell auf der Grundlage eines Modells von Gregory Bateson entwickelt und stellt damit die Ebenen vor, auf welchen Veränderungen erzielt werden können. Um wirklich dauerhafte Veränderungen zu erreichen, müssen alle logischen Ebenen berücksichtigt werden (Dilts, 1990a; Stahl, 1988).
Wie sind diese Ebenen der Veränderung zu verstehen?
Die erste Ebene der Pyramdie für neurologische Ebenen heißt Umwelt.
Hier sind Aussagen anzusiedeln die Ort, Zeit, andere Menschen und die Beziehung zu anderen Menschen beschreiben. Darum kann Umwelt mit Fragen zu wo, wann, wer und mit wem in Erfahrung gebracht werden. Alle kontextuellen Bedingungen die mit den Sinnen erfahrbar sind, werden der ersten Ebene Umwelt zugeordnet.
Die zweite Ebene beschreibt Verhalten und wird auch so genannt.
Alles, was an einem Menschen äußerlich beobachtbar ist, seine Kleidung, sein Aussehen, seine Stimme, sein Gesichtsausdruck, sein Gang – kurz sein gesamter Ausdruck und was wir sinnenlich erfassen wird der Ebene Verhalten zugeordnet.
Die nächste und dritte Ebene heißt Fähigkeiten und Ressourcen.
Fähigkeiten sind erlernt und werden so zu Ressourcen auf die wir zurück greifen können.
Auch Strategien die wir haben um unsere Ziele zu erreichen sind Fähigkeiten. Genauso gehören Gewohnheiten in diese Ebene. Gelerntes ist meistens etwas, das mal ungewohnt war und anfangs noch bewusst gesteuert werden musste. Fähigkeiten sind also das, was wir uns angewöhnt haben. Mit der Frage Wie? erfahren wir etwas über die Fähigkeiten und Ressourcen einer Person.
Glaubenssätze, Denkstrukturen und Werte – so heißt die vierte Stufe in der Pyramide für neurologische Ebenen. Sehr viele Modelle im NLP beschäftigen sich mit dieser äußerst wichtigen Ebene. Doch was sind Glaubenssätze? Das sind Aussagen zu Dingen, die wir für wahr halten, aber uns meist nicht trauen zu überprüfen. Glaubenssätze und Denkstrukturen können positiv oder negativ sein. Die positiven bringen uns weiter, während die negativen bewusst gemacht werden sollten – denn auch sie beinflussen ständig unser Handeln.
Werte sind verwandt mit Glaubenssätzen. Sie sind unsere Motivatoren. Zum Beispiel Liebe, Glück, Freiheit. Werte können im Konflikt zueinander stehen. Man muss sich dann für einen von ihnen entscheiden.
Auf der fünften Ebene sind Rollen und Identität angesiedelt.
Wer bin ich? Wie sehe ich mich selbst? Der aus der Psychologie stammende Begriff für diese Ebene lautet Selbstbild oder auch Selbstkonzept. Hier sind Aussagen verortet, die beschreiben was unsere Identität für uns selbst ausmacht. Beispielsweise das Geschlecht (ich bin eine Frau), die Körpergröße (ich bin groß) und unsere Rolle in der Familie (ich bin verheiratet).
Auf der letzten und neuen Stufe der Pyramide für neurologische Ebenen finden wir Spiritualität
Jeder Mensch sieht sich als zu einer Glaubensgemeinschaft zugehörig. Sei es der eigene Beruf, die Religion oder Lebensphilosophie, der Sportclub oder Musikverein. Wichtig zu erkennen ist, dass diese Ebene dem Menschen Sinn für sein Dasein gibt. (Quelle: Entwicklung der persoenlichkeit.de)
Dilts hat in einem Interview einige Beispiele gegeben:
Wenn jemand sagt, ich kann nicht gut buchstabieren, sagt das etwas über Fähigkeiten aus. Aber wenn jemand sagt: Ich bin eine lernbehinderte Person - dann liegt diese Aussage auf einer Identitäts-Ebene. Das ist eines der ersten Dinge, die man beachten muß. Wenn z.B. jemand etwas so scheinbar Einfaches in Angriff nimmt, wie das Rauchen aufzugeben, dann betrifft das das Verhalten. Aber um dieses Verhalten durchzuführen, mußten innere Landkarten und Fähigkeiten entwickelt werden, z.B. um mit dem Streß umgehen zu können. Es geht eben nicht nur darum, mit dem Rauchverhalten aufzuhören. Damit sind oft auch bestimmte Glaubenssätze verbunden. Bei manchen Leuten ist sogar das Identitätsgefühl mit diesem Verhalten verknüpft. (Becker, 1989, S. 162)
Zur Zeitdimension:
Die meisten von uns sind schon einmal Menschen begegnet, wo wir dachten, "Sie lebt in der Vergangenheit!" oder "Er denkt immer nur an die Zukunft; er nimmt sich nie Zeit, stehenzubleiben und den Duft der Blumen zu genießen!" oder "Sie lebt nur für den Tag; sie hat keine Ahnung, in welche Richtung sie geht." Diese Eigenschaften werden durch die Art und Weise bestimmt, in der Leute innerlich die Zeit repräsentieren. Die Art, wie Menschen sich die Zeit vorstellen... bildet letztendlich die Grundlage für ihre Fähigkeiten und Selbsteinschränkungen. (C. Andreas & S. Andreas, 1987/1988, S. 21).
Bei gewollter menschlicher Veränderung sind stets alle drei Zeitebenen beteiligt:
- Aus den Erinnerungen der Vergangenheit erwächst der Wunsch nach Veränderung, in der Vergangenheit liegen sowohl die Ursachen für Schwierigkeiten und Probleme als auch die Ressourcen und Fähigkeiten zur Lösung und Veränderung;
- nur in der Gegenwart selbst kann aktiv gehandelt und verändert werden;
- die Vorstellung einer veränderten (besseren) Zukunft liefert die notwendige Motivation zur Veränderung, die in der Vorstellung antizipierten Auswirkungen der Veränderung in der Zukunft beeinflussen vorzeitig die Veränderungsmöglichkeiten positiv und/oder negativ.
Zu den Wahrnehmungspositionen:
Firstly, you can look at the world completely from your own point of view, your own reality within yourself, in a completely associated way, and not take anyone else's point of view into account. You simply think, 'How does this affect me?'... This is called 'first position'
Secondly, you can consider how it would look, feel and sound from another person's point of view. It is obvious that the same situation or behaviour can mean different things to different people, it is essential to appreciate another person's point of view and ask, 'How would this appear to them?'. This is called 'second position', often known as empathy.
Thirdly, you can have the experience of seeing the world from an outside point of view, as if you are a completely independent observer, someone with no personal involvement in the situation. Ask, 'How would this look to someone who is not involved?'. This gives you an objective viewpoint and is known as 'third position'. (O'Connor & Seymour, 1990, S. 87)
Alle drei Positionen werden als gleich wichtige menschliche Fähigkeiten angesehen. Der flexible, situationsangepaßte Wechsel zwischen den Positionen gilt als erstrebenswert; die Fähigkeit dazu ist bei den Menschen unterschiedlich entwickelt. Wer überwiegend in der ersten Position verharrt, ist ein "egoistical monster" (O'Connor & Seymour, 1990, S. 88), wer überwiegend in zweiter Position lebt, versucht es allen recht zu machen, nur nicht sich selbst, und wer überwiegend in dritter Position lebt, "will be a detached observer of life" (S. 88).
Quelle: nlp-kritik.de