Die Qualität elterlicher Feinfühligkeit gegenüber den Bedürfnissen, Signalen und Kommunikation des
Säuglings legt die Grundlage für die Entwicklung der Bindungsqualität des Kleinkindes, empirisch
belegt vor allem durch die bahnbrechenden Arbeiten von Mary D. S. Ainsworth. Bindungsqualitäten
sind die unterschiedlichen Verhaltensstrategien im Umgang mit Distress, basierend auf der
entwickelten Organisationen von Gefühlen und den interpersonellen Zielen. Bindungsqualitäten
können schon beim Kleinkind in der 'Fremden Situation' empirisch erfasst werden, stellen aber dann
nur die früheste Erscheinungsform sicherer oder unsicherer Bindungs-Verhaltens-Strategien dar. Die
Bindungsqualität ist eine Eigenschaft einer bestimmten dyadischen Beziehung und anfangs noch kein
Persönlichkeitsmerkmal des Kleinkindes. Bindungsqualitäten sind die emotionale Grundlage für das
theoretische Konzept "Internaler Arbeitsmodelle" von John Bowlby.
Quelle: Webseite Grossmann & Grossmann / Bindungstheorie